Beim Stift Heiligengrabe handelt es sich um eine einzigartig erhaltene Klosteranlage der Zisterzienserinnen in Brandenburg.
Der Legende nach wurde es vom Marktgraf Otto IV. 1287 gegründet, zwei Jahre später zogen die die ersten Nonnen ein. Das "hyglen Grave", also Heiliges Grab, wurde schon 1317 nachweislich erwähnt. Die Ortschaft Techow wurde erst 1928 nach dem Kloster umbenannt.
Die Legende besagt, dass im Spätmittelalter ein Sakrament aus der Kirche Techow entwendet worden ist. Verantwortlich machte man hierfür einen Juden, der angeblich die Hostie auf einer Richt- und Galgenstätte vergraben haben soll. Die Hostie habe angefangen zu bluten, die Hände des Diebes waren somit gezeichnet, er wurde gefasst. Er zeigte dann den Ort, wo die Hostie verscharrt wurde. Die Hostie wurde nach Pritzwalk gebracht, ohne dass sich Wunder einstellten. Diese traten erst ein, nachdem der Bischof Heinrich von Havelberg sein Gelöbnis erfüllte, die Hostie an ihre Stelle, wo sie verscharrt wurde, zurück zu bringen. Die Mahlzeit des Marktgrafen begann zu bluten, als der er die Stätte besuchte. Im Traum wurde ihm aufgetragen, ein Nonnenkloster zu stiften.
Diese Legende ist nachzulesen auf sieben (von insgesamt 15) erhaltenen Votivtafeln, die 1532 von der Äbtissin Anna von Rohr in Auftrag gegeben worden sind.
Unter Anna von Rohr begann eine Wallfahrtskultur, die zuvor noch keine Rolle spielte. 1520 wurde die Heiliggrabkapelle neu errichtet, die Klausurgebäude erneuert. Die Reformation ging aber am Kloster nicht spurlos vorbei: Die Nonnen und ihre Äbtissin verließen unter dem Schutz des Bischofs Busso von Havelberg das Kloster und begaben sich nach Wittstock. 1548 kehrten sie zurück unter Anerkennung der protestantischen Kirchenordnung und Besitzstandswahrung. 1636 flohen die Nonnen aufgrund des 30jährigen Krieges noch einmal in die Bischofsburg nach Wittstock. Viele starben an der Pest, 1645 kehrten acht Nonnen zurück mit der Äbtissin. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wohnten die Stiftsdamen in Fachwerkhäusern östlich der Klausur, König Friedrich II. erhob 1742 das Kloster zum Stift.
Von 1847 bis 1945 existierte hier auch eine Stiftsschule. Friedrich August Stüler führe umfangreiche Erneuerungsarbeiten durch. Das Stift widersetzte sich den Unbillen der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, erst 1946 war die Zeit der Schule hier beendet, dennoch wurde die Klostertradition fortgeführt. 1952 wurde der Pastorin des Dorfes das Amt der Äbtissin übertragen, 2001 wurde Fr. Dr. Rupprecht in das Amt eingeführt.