Oben sehen Sie das sg. Grolmushaus. Es wurde ca. 1722-1727 erbaut. Es handelt sich um ein zweistöckiges Wohngebäude, bestehend aus sechs Wohneinheiten, für die Stiftsdamen.
Die Häuser sind generell nach wichtigen Damen der Stiftsgeschichte benannt, auch erinnern auf dem Gelände verschiedene Gedenkstelen an die Stiftsdamen.
Marie-Eleonore Grolmus lebte von 1889-1974, sie war hier Lehrerin und Schulleiterin.
Nach dem Besuch des Lehrinnenseminars der Frankeschen Stiftungen in Halle absolvierte sie an der Universität Halle ein Studium der Mathematik und Naturwissenschaften. 1917/18 promovierte sie und erlangte das Staatsexamen. Seit 1920 war sie Lehrerin in Heiligengrabe, übernahm 1937 die kommissarische Leitung der Stiftsschule.
1944 wurde sie zur Oberstudienrätin ernannt, mußte aber aufgrund des Drucks der Schulbehörde in die NSDAP eintreten. Mit Verhandlungsgeschick, Diplomatie und Zugeständnissen konnte sie die Schließung der Schule durch die Nationalsozialisten verhindern. 1945 zog sie zurück in ihren Geburtsort Gutenberg, war dort als Katechetin tätig. Sie verstarb 1974.
Der sg. "Damenplatzs": In der Mitte befindet sich das Nordhaus, links die Gebäude des östlichen Anbaus (16. Jhd., der Ostflügel konnte archäologisch nagewiesen werden, aus dem 13. Jhd.), rechts das bereits beschriebene Grolmushaus.
Hier ist das 1883 gebaute ehemalige Stiftshauptmannhaus zu sehen. Rechts im Bild befindet sich die Grabkapelle. Das Haus dient heute als Schule.