Die Grabkapelle ist das Highlight auf dem Gelände. Der Innenraum kann nur in Rahmen von Führungen besichtigt werden, was man allerdings unbedingt tun sollte.
Die Kapelle wurde erst deutlich nach der Klostergründung gebaut, der Rohbau war wahrscheinlich erst ab 1520 nutzbar. Dies legen zumindest dendrochronologische Untersuchungen der Dachbalken nahe.
Die Kapelle hatte aber einen kleineren Vorgängerbau, als man in jüngster Zeit eine Fußbodenheizung in die Kapelle einbauen wollte, stieß man auf Fundamente des Vorgängerbaus. Diese sind heute im Fußboden gekennzeichnet.
Man fand aber noch ein sehr viel mehr Aufsehen erregendes altes Bauwerk: Man legte ein leeres Grabgewölbe frei, mit einer Länge von ca. einem Meter zu klein für echte Leichen. Gefundene münzen sprechen für Opfergaben. Offensichtlich befand sich über der leeren Gruft die von Christoph Beckmann im frühen 18. Jahrhundert gestaltete plastische Darstellung Christis. Man steht hier also vor einem Scheingrab (Kenotaph), das das Heilige Grab in Jerusalem nachempfunden war, eine damals durchaus übliche Praxis.
Die heutige Grabkapelle wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Der Innenraum wurde 1903/104 neu gestaltet, aus dieser Zeit stammen die heutigen Wand- und Deckenmalereien. Das neugotische Mobiliar stammt übrigens von Johannes Otzen, einem Architekten, der in Berlin wirkte. Von ihm wurde beispielsweise das Mietshaus Perleberger Straße in Berlin entworfen (Station zwei meiner virtuellen Führung durch das "gefährliche" Berlin). Er hatte auch die Gesamtleitung der Restaurierung 1903/1904 inne.
Auch außen besticht die Kapelle durch ihre Repräsentativität. Der 1520 gebaute Westgiebel folgt dem Vorbild der Wallfahrtskirche in Alt Krüssow, gebaut 1517. Es sieht so aus, dass dieselben Bauhandwerker hier tätig waren wie in Alt Krüssow und Wilsnack, Wittstock, Wulfersdorf.
Im Vordergrund ist der Klostergarten zu sehen.