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die Widerlegung der Aussagen des Holocaustleugners Robert Faurisson S. 1/10

In der Diskussion auf Facebook wurde ein altes Video eines Vortrages des im Oktober 2018 verstorbenen bekannten Holocaust-Leugners Robert Faurisson gepostet. Nachdem er sich kurz vorgestellt hat als Professor an einer Pariser Universität, wo er "Dokumentenkritik" lehrte, leitet er gleich in das Thema ein.

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Auf dieser Webseite gehe ich auf die wesentlichen Behauptungen des Holocaustleugners Faurisson ein. Manche Sachverhalte erläutere ich gesondert. Leider ist vollkommen unklar, aus welcher Zeit das Video stammt, somit unklar bleibt, auf welchen offiziellen Forschungsstand die Behauptungen Faurissons treffen. Sucht man die verschiedenen holocaustleugnenden Seiten ab, ergibt sich ein Entstehungszeitraum 1978-1981. 

Seitdem ist die Forschung sehr viel weiter bezüglich diverser Details, aber schon damals waren Behauptungen Faurissons falsch. Ein Gang durch das 71minütge Video ist durchaus sinnvoll, zeigt es doch die selektiven Behauptungen. Allerdings beschränke ich mich auf die ersten 50 Minuten. Seine wesentlichen Behauptungen sind dann als Lügen entlarvt anhand der Krematorien I, II und III in Auschwitz inklusive seiner Einleitung. Seine Ausführungen über die Krematorien IV und V in Auschwitz-Birkenau sind deutlich weniger ausführlich, da er erneut dieselbe Methodik anwendet. Der Auftakt, quasi als Einleitung, bildet die angebliche Lüge von der Gaskammer in Dachau. Die entsprechende Passage findet sich im Video ab Minute 00:46:

 

 

Was erfuhr Faurisson 1960?

 

Er erfuhr, dass Historiker davon ausgehen, dass es im sg. "Altreich" keine Gaskammern gegeben habe, obwohl dies bis dahin angeblich behauptet wurde. Auslöser war ein Zeitungsartikel in der Wochenzeitschrift "Die Zeit". In der Ausgabe vom 12. August 1960 berichtete ein Journalist über einen britischen Offizier, der nach Deutschland zurück kam, um die Befindlichkeiten der Deutschen zu studieren. Dabei traf er auch auf Holocaust-Leugner. Über General Unrein, der im Nachkriegsdeutschland im Dienst der Amerikaner stand und auch das ehemalige KZ Dachau sichern musste, berichtet er:

"Die Gaskammer – für ihn ist sie ein Duschraum. Über der Tür stehe ja "Brausebad". Daß das nur zur Täuschung der unglücklichen Opfer, die dort hingeführt wurden, angeschrieben worden war, läßt er nicht gelten. Wäre es eine Gaskammer gewesen, so schließt er, dann hätten die Amerikaner einen entsprechenden Vermerk angebracht.

Und überhaupt: "Sechs Millionen Juden in ein paar Öfen zu verbrennen? Da hätte man ja schon im Jahre 1906 damit anfangen müssen. Daß die Schergen Hitlers nicht nur in Dachau gewütet haben, sondern auch in Auschwitz, Bergen-Belsen, Buchenwald und wie die Schreckensorte alle hießen, das macht auf Unrein keinen Eindruck. Für ihn wurden in den Gasöfen Dachaus nicht die Opfer Hitlers verbrannt, sondern die Gefangenen der Amerikaner, nämlich die Leichen der in Dachau verstorbenen SS-Soldaten. Und deshalb wurden auch, so kombiniert er weiter, diese Gasöfen nicht von den Nazis, sondern von deutschen Kriegsgefangenen auf Befehl der Amerikaner erst nach dem Kriege erbaut. Dies und anderes mehr gab er dem englischen Besucher zum besten."

"Weg mit ihm!", in: Die Zeit vom 12. August 1960, Link zuletzt eingesehen am 22. April 2019

Der Historiker Martin Broszat erwiderte in einem Leserbrief, dass es im sg. "Altreich" keine Massenvergasungen von Juden gegeben habe. Er ergänzte aber auch:

Die Massenvernichtung der Juden durch Vergasung begann 1941/1942 und fand ausschließlich an einigen wenigen hierfür ausgewählten und mit Hilfe entsprechender technischer Einrichtungen versehenen Stellen, vor allem im besetztem polnischen Gebiet (aber nirgends im Altreich) statt".

Martin Broszat im Leserbrief am 19. 8. 1960, S. 16, zitiert nach Distel, Barbara (2012), S. 341.

Dies ist durchaus bemerkenswert, denn Faurisson liest aus diesem Artikel, dass es keine Gaskammern im Altreich gegeben habe und überliest, dass es diese in Polen gab. Ein klassisches Beispiel für selektive Wahrnehmung, sieht man davon ab, dass hier nicht von Gaskammern generell die Rede ist, sondern von Gaskammern, in denen Juden massenweise ermordet worden sind. Denn Gaskammern gab es im Altreich sehr wohl, z. B. in Sonnenstein/Pirna, Brandenburg/Havel u. a. Sie dienten zum Mord an Behinderten im Rahmen der sg. "Euthanasie". Auch gab es eine Gaskammer in Dachau.

Hier das Faksimile und der Volltext:

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Was hat es mit der "Baracke X" in Dachau auf sich?

Um dies zu beantworten, muss man ein wenig in die Geschichte zurück: Die SS begann 1942 mit dem Bau eines Krematoriums in Dachau, in den Plänen wurde sie als "Baracke X" bezeichnet. Das Krematorium enthielt auch eine Gaskammer. Es gibt aber, und auch dies war bereits 1945 bekannt, kaum Aussagen zur Nutzung der Gaskammer, insbesondere zur Nutzung für einen Massenmord. In Dachau wurden viele medizinische Experimente durchgeführt an Häftlingen, u. a. verantwortlich hierfür war der SS-Arzt Dr. Rascher. Er benötigte eine Gaskammer zur Erprobung von Kampfgasen, 1942 schrieb er an Himmler: 

"Wie Sie wissen, wird im KL Dachau dieselbe Einrichtung [meint Krematorium und Gaskammer, T. B.] gebaut. Nachdem die 'Invalidentransporte' sowieso in bestimmten Kammern enden, frage ich, ob nicht in diesen Kammern an den sowieso dazu bestimmten Personen die Wirkung unserer verschiedenen Kampfgase erprobt werden kann?[...] Wegen dieses Absatzes schicke ich den Brief als "Geheimsache'."

Dr. Rascher an Himmler am 9. August 1942, zitiert nach Kogon et al (Hrsg.) 1986, S. 277. 

Die US-Armee stellte natürlich Untersuchungen an über die Gaskammer, die als solche baulich zu identifizieren war, denn man kannte ja bereits andere Gaskammern der anderen Lager. 

In dem gesamten Verfahren gab es nur einen einzigen Zeugen, den tschechischen Häftlingsarzt Dr. Frantisek Blaha, der aussagte, daß in der Gaskammer des Konzentrationslagers Dachau Versuchsvergasungen durchgeführt worden sind."

Ebd., S. 279.

Im Nürnberger Prozess sagte der tschechische Häftling Dr. Blaha über die Gaskammer aus. Er berichtete von 7 Menschen, von denen nur zwei verstorben waren. Dr. Blaha sollte die Versuchspersonen untersuchen. Im Dachauer Prozess 1945 sprach er von 8 bis 10 Menschen. 

Als Zeuge im Nürnberger Prozess 1946 fügte er hinzu, dass später viele auf diese Art und Weise getötet worden wären (vgl. ebd., S. 279f). Allerdings spielte die Anzahl der Ermordeten in der Dachauer Gaskammer keine Rolle, hierzu wurde Dr. Blaha nicht eingehend befragt. Es interessierte vielmehr, ob die Beschuldigten etwas von den Zuständen in Dachau wissen konnten, ob sie das Lager besucht hätten. Den Sowjets interessierte noch zusätzlich, ob sowjetische Häftlinge ermordet worden sind.

Bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde deutlich, dass die Quellenlage zur Gaskammer in Dachau spärlich ist. Schon 1948 schrieb ein Häftling: 

"Die Dachauer Gaskammer hat nie richtig funktioniert; unsere Invaliden und sonstigen Gaskandidaten wurden meist nach Hartheim bei Linz geschickt, soviel wir erfahren konnten."

Steinböck, Johann: Das Ende von Dachau, Salzburg 1948, S. 41, zitiert nach Distel 2012, S. 340.

Die Gedenkstätte wurde 1965 eröffnet. Seit Anbeginn verwies ein Hinweisschild auf die Gaskammer auf die Tatsache, dass diese nicht in Betrieb gewesen sei:

"Gaskammer getarnt als 'Brausebad' - war nicht in Betrieb"

ebd., S. 341.

Betrachtet man die Quellen und die Ausgestaltung der Gedenkstätte, ist es nicht nachvollziehbar, wie Faurisson behaupten kann, die Historiker hätten zunächst etwas anderes behauptet.

Oranienburg und Ravensbrück

Faurisson erwähnt dann noch die KZs Oranienburg und Ravensbrück. Mit Oranienburg ist das bei Oranienburg gelegene KZ Sachsenhausen gemeint.

Beide befanden sich in der damaligen DDR, die Geschichtsschreibung im Ostblock (siehe auch meine Ausführungen über die Anzahl der Opfer in Auschwitz im Abschnitt über das "Arolsen"-Posting) war leider sehr unpräzise.

Im offiziellen Sprachgebrauch über die Gaskammer hieß es:

"Die Gaskammer gehörte nicht von Anfang an zu den Mordeinrichtungen der 'Station Z'. Im Jahre 1942 verfügte die 'Inspektion der Konzentrationslager' den Bau von Gaskammern in den Konzentrationslagern. In Sachsenhausen wurde damit 1943 [...] begonnen. Bedeutend mehr Häftlinge und auch Gefangene, die von der Gestapo unmittelbar in die Station 'Z' zur Tötung geschafft wurden,[...] fanden den Tod durch Genickschuss."

Quelle: Offizielles Buch der Gedenkstätte Sachsenhausen, Berlin 1986, S. 58.

Die unmittelbare Nachkriegsgeschichte spielt auch in Sachsenhausen den Revisionisten und Holocaustleugnern in die Hände. Man muss wissen, dass man in Sachsenhausen die Gaskammer vollkommen anders konstruiert hat als in den anderen Lagern, man verwendete hier flüssiges Zyklon-A. Die SS demontierte die Gaskammer am Kriegsende. Das Lager Sachsenhausen wurde dann von den Sowjets als Speziallager nach 1945 weiter genutzt. Für einen Defa-Film, der die die Bevölkerung über die Verbrechen aufklären sollte (gedreht 1946/1947) wurde die Gaskammer wieder hergerichtet. In revisionistischer Literatur wird daraus, dass die Häftlinge des Speziallagers die Anlage bauen mussten und diese "selbstverständlich" zum ersten Mal gebaut wurde. (vgl. Morsch 2012, S. 274ff.)

Exkurs: Die Behauptungen Schirmers

"Kronzeuge" für die Gaskammerleugnungen, ausgehend von Sachsenhausen, ist Gerhart Schirmer, der im sowjetischen Speziallager einsaß als Wehrmachtsoffizier. Er wurde später in die Sowjetunion nach Workuta deportiert. 1986 veröffentlichte er seine Erlebnisse im revisionistischen Grabert-Verlag (vgl. Schirmer 1992).

Schirmers Aufzeichnungen sind geprägt vom Versuch, die nationalsozialistischen Verbrechen herunterzuspielen, die von Deutschen begangenen Verbrechen zu relativieren.

"Über den Bau einer Gaskammer und Erschießungs-Anlage im Oktober/November 1945 durch acht Gefangene, unter denen auch ich war, liegt eine notariell beglaubigte Eidesstattliche Erklärung vor (Anlage 4). Kurz beschrieben war die »Gaskammer« eine Duschbaracke mit 25 Brauseköpfen an der Decke. Es sollte der Anschein erweckt werden, daß darin die Vergasung vorgenommen sei. Daran wurde von uns eine Extrakammer angebaut mit einem Durchbruch, vor dem der Delinquent saß mit dem Gesicht zur gegenüberliegenden Seite, um von hinten den Genickschuß zu empfangen."

Schirmer 1992, S. 10.

Weiter unten führt er aus:

"Nach der Rückkehr von Heimkehrern wurde ermittelt, daß gleichzeitig zu den Bauten von Vergasungs- bzw. Erschießungsanlagen in der Sowjetzone auch in den Westzonen nach Kriegsende solche Anlagen gebaut worden sind. Warum nun haben die Siegermächte diese Anlage etwa gleichzeitig in den von ihnen weitergeführten KZ einbauen lassen? Das mußte doch einen Sinn haben. Ich habe keinen anderen gefunden, als den, daß diese Siegermächte dem deutschen Volk eine weit überhöhte Zahl von Morden aufbürden wollten. Oder welche Erklärung gibt es sonst dafür?"

Ebd., S. 13.

Auch auf Dachau nimmt Schirmer Bezug:

"Und warum ließen alle alliierten Sieger erst nach dem Kriege Gaskammern in den ehemaligen KLs einbauen? So unter anderem die Amerikaner in Dachau."

Ebd., S. 37.

Schirmer behauptet, jahrelange Forschungen betrieben zu haben. Und er wirft der Geschichtsschreibung systematisches Schweigen über angebliche Tatsachen vor. Aber es stellt sich die Frage, warum er dann selbst Tatsachen verschweigt, die seinen Thesen widersprechen. Warum greift er beispielsweise wieder die Statistik aus Arolsen auf, ohne zu erwähnen, dass Arolsen nur über registrierte Häftlinge Buch führen kann, ohne zu erwähnen, dass es zahlreiche Menschen gab, die als Holocaust-Opfer nicht in KZs, sondern durch systematische Erschießungen ermordet worden sind (siehe meine Ausführungen hier)?

Warum problematisiert er überhaupt nicht, dass die Gaskammer in Sachsenhausen zunächst demontiert wurde? Wer 1992 behauptet, jahrelang darüber zu forschen, hätte dies ohne weiteres wissen können. Hierzu hätte man sich mit der Geschichte des KZs beschäftigen müssen, die Teilnahme an einer einfachen Besucherführung in den 90er Jahren oder eine konkrete Nachfrage an die Gedenkstättenleitung hätten genügt. Statt dessen wird vom eigenem Weltbild ausgegangen und nur die Behauptungen aufgegriffen, die der vorgefassten Meinung nicht widersprechen.

Beispielsweise gab es Ende der 50er Jahre und Anfang der 60er zwei Gerichtsverfahren gegen SS-Täter in Sachsenhausen in der Bundesrepublik. Hier wurde die Demontage der Gaskammer explizit erwähnt. (vgl. Morsch 2012, S. 275).

Auch in Ravensbrück gab es eine Gaskammer, die am Kriegsende genutzt wurde. Die Quellen lassen eindeutig zu, dass es eine Gaskammer gab und dass diese genutzt wurde. Lediglich das Ausmaß der Nutzung ist schwer eindeutig bestimmbar. Eindeutig ist aber, dass diese Gaskammern nicht dem Massenmord an Juden dienten.

Faurissons zweite "wichtige Nachricht"

Faurissons führt in seinem Video an, 1960 zwei "wichtige Nachrichten " erhalten zu haben. Die erste ist hinreichend jetzt abgehandelt, seine zweite spricht davon, dass Paul Rassinier, selbst Häftling in Buchenwald gewesen, die Existenz der Gaskammern leugnet. Faurisson nimmt seine Behauptungen kritiklos hin. Über Rassinier muss man wissen, dass er Kommunist war und in der unmittelbaren Nachkriegszeit einen harten Wahlkampf führte in Frankreich mit antisemitischen Tönen. Hinzu kommt, dass es den kommunistischen Häftlingen in Buchenwald gelungen war, einen großen Einfluss zu nehmen:

"Es war der KPD in Buchenwald wie in keinem anderen Konzentrationslager gelungen, diesseits der Terrorherrschaft der SS über das Lager zur entscheidenden Macht innerhalb der Häftlingsgesellschaft zu werden."

Niethammer, Lutz (Hrsg.), 1994, S. 24.

"Rassinier war anscheinend von einem kommunistischem Mithäftling im Konzentrationslager Buchenwald misshandelt worden, weil er den ebenfalls dort inhaftierten Kommunistenführer Ernst Thälmann (der dann im Lager 1944 umgebracht wurde) nicht anerkannt oder gebührend respektiert hatte. Ihm erschienen seine Mithäftlinge gefährlicher als die SS-Wächter. Rassinier erhielt schließlich eine relativ leichte Arbeit in der Krankenstation zugewiesen, nachdem er in das Lager Mittelbau-Dora im Harz verlegt worden war, wo er vom Lagerleiter, einem hohen SS-Führer, offenbar anständig behandelt wurde. Diese Erlebnisse hatten bei ihm vermutlich eine gewisse Voreingenommenheit für die Nationalsozialisten zur Folge."

Evans (2001), S. 140.

Forschungsstand heute und ein Zwischenfazit

Die Gaskammer in Sachsenhausen wurde eher sporadisch benutzt:

"Massentötungen durch Giftgas in einer stationären Gaskammer im Konzentrationslager Sachsenhausen lassen sich zweifelsfrei belegen. Allerdings, dies betonen sowohl die Täter als auch die meisten Häftlinge, setzte die Konzentrationslager-SS die Gaskammer nicht systematisch und regelmäßig, sondern eher in Ausnahmefällen, sporadisch und fakultativ zur Menschentötung ein."

Morsch, Günter (2012), S. 272.

In Ravensbrück wurde diese zum Kriegsende benutzt und vor allem auch erst errichtet. Hintergrund ist die sich zuspitzende Verschlechterung der Lage im KZ aufgrund der vollkommenen Überfüllung seit 1944. Auch bezüglich Ravensbrück ist die Quellenlage eindeutig, was die Existenz und Verwendung der Gaskammer angeht. (vgl. Strebel, Bernhard 2012, S. 277ff.)

Auf eine andere sprachliche Dimension möchte ich hinweisen: Broszat schrieb in seinem Artikel, dass die Gaskammer nicht dem Massenmord für Juden diente, der im sg. "Altreich" stattgefunden hat. Faurisson liest daraus, dass es generell keine Gaskammern im Altreich gegeben hätte, was sachlich falsch ist, denn es gab verschiedene Gaskammern, in denen Behinderte im Rahmen der sg. "Euthanasie" ermordet worden sind, z. B. in Pirna, Brandenburg/Havel u. a.

Die Aussage Faurissons, der er als Grundlage seiner "Forschungen" ansieht, ist also vollkommen falsch. Schon zum damaligen Zeitpunkt (Anfang der 80er) konnte er über die Gaskammern in Sachsenhausen, Ravensbrück und vor allem in Dachau, sich Informationen beschaffen, die seine Aussage eindeutig widerlegen.

Faurissons Behauptungen über die Gaskammer des Krematoriums I im Stammlager

Nachdem er von der Richtigkeit der Ausführungen Rassiniers überzeugt war, reiste Faurisson lt. seinen Ausführungen in verschiedene Lager in den 70er Jahren und kam zur Überzeugung, dass es keine Gaskammern gegeben habe, indem er "tausende" Dokumente studiert habe.

Ab Minute 00:44 spricht er von den Verbrennungsöfen, zeigt auch Fotos, und bestreitet keineswegs deren Existenz, behauptet aber, dass diese notwendig waren, um die anfallenden Leichen durch Krankheit und Epidemien zu verbrennen, wobei das Verbrennen allein schon die Krankheitserreger die bessere Lösung sei. Gleich im Anschluss behauptet er, dass es keine Gaskammern gegeben habe:

Auch greift er ein beliebtes Thema unter Rechtsextremisten und Holocaustleugnern auf: es gab keinen Befehl zum Judenmord. Warum es keines Befehls bedurfte, ist von Historikern bereits ausführlich dargelegt worden.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags erläutert er zunächst die Funktionsweise einer modernen Gaskammer in den USA. Er leitet ein mit:

"Man könnte meinen, dass es sich um einen einfachen Raum handelt, wie z. B. ein Wohn- oder Schlafzimmer, wo man Gas hineinführt. Das ist ein Irrtum."

Quelle: Vortrag Faurisson, Minute 00:08:58 bis 00:09:08

Er zeigt nun ausführlich die Gaskammer in Baltimore (USA). Natürlich kann man keine Gaskammer, die der Hinrichtung eines einzelnen Menschen dient unter rechtsstaatlichen Bedingungen, mit denen von Auschwitz vergleichen.

Aber bereits hier verrät Faurisson sich selbst, in dem er sagt:

Quelle: Vortrag Faurisson, Minute 00:09:33 bis 00:09:40

Dieses Ziel, eine "humane" Hinrichtung zu gewährleisten, gab es im Dritten Reich nicht. Deswegen ist bereits die Ausgangsvoraussetzung eines Vergleichs obsolet. Ferner behauptet Faurisson bereits an dieser Stelle, dass es nicht einfach sei, jemandem mit Gas zu vergiften, ohne sich selbst großen Gefahren auszusetzen. An dieser Stelle sei schon mal angemerkt, dass Häftlinge die Leichen hinaus räumen mussten, die SS letztlich nur das Gas in die Kammern hinein leitete. Wie die Gaskammern in Auschwitz funktionierten, beschreibe ich in ein einem gesonderten Abschnitt hier.

Nachdem Faurisson acht Fotos der Hinrichtungskammer gezeigt und erläutert hatte, geht er detailliert auf den 47. Schritt des Hinrichtungsvorgangs ein, das Entfernen der Leichen. Anscheinend um die Gefährlichkeit des Giftgases zu demonstrieren, beschreibt er ausführlich, wie die Leiche nach der Hinrichtung gesäubert wird: penibel werden Körperöffnungen gesäubert, die Leiche mit einem Wasserstrahl gewaschen usw.