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2. Anmerkungen zum Forschungsstand

Ein flüchtiger Blick in das Literaturverzeichnis verdeutlicht bereits, daß die Anzahl der Publikationen zum Thema Legion ist. Vielen ist der Versuch gemeinsam, das Phänomen "Rechtsradikalismus", "Fremdenfeindlichkeit" und/oder "Rassismus" u. ä. darstellen oder sogar erklären zu wollen. Über die eben verwendeten Termini hinaus gibt es noch weitere Begriffe, die häufig dasselbe oder zumindest ein ähnliches Phänomen bezeichnen. Diese Begriffskonfusion hat seine Ursache darin, daß es keine spezielle Rechtsextremismusforschung gibt,(45) was nicht nur eine einheitliche Begriffsbildung erschwert,(46) sondern auch verantwortlich ist für die Vielzahl unterschiedlicher Erklärungsansätze.

Da sich nichts grundlegend an den verschiedenen Erklärungsansätzen geändert hat, muß eine Synopse hier nicht noch einmal vorgelegt werden.(47) Statt dessen sollen diese hier ergänzt werden. Einen etwas detaillierteren Überblick über repräsentative Untersuchungen unter dem Aspekt der Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschen bildet schließlich das 4. Kapitel "Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus im Ost-West-Vergleich".

Ein enormes Defizit betrifft die Repräsentativität der Untersuchungen:

Die letzte repräsentative Studie war die sg. "SINUS-Studie".(48) Erst seit Mitte der 80er Jahre widmete man sich wieder intensiver dem Rechtsextremismus und -radikalismus als Reaktion auf rechtsradikale Tendenzen unter Jugendlichen. Die Zahl der Veröffentlichungen zum Thema vor 1980 ist marginal, sofern es um Einstellungen der Bevölkerung geht. Deutlich mehr wurde über rechtsextreme Parteien und Organisationen geforscht und veröffentlicht.

Die Tatsache, daß Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus bzw. -extremismus ein Jugendproblem zu sein schien, ist der Grund, daß es eine Vielzahl von repräsentativen Jugendstudien zu diesen Themen gibt, wenig aber über solche Einstellungsmuster unter der älteren Bevölkerung und vor allem keine, die den Anspruch der Repräsentativität erfüllen. Einzige Ausnahme bilden die einleitend schon erwähnten Untersuchungen von Stöss (repräsentativ für Berlin) und von Silbermann/Hüsers.(49)

Es fällt aber auf, daß es kaum Studien gibt, die sich den spezifischen Ursachen fremdenfeindlicher und rechtsradikaler Einstellungen in der DDR widmen. Auf der anderen Seite sind Erklärungsansätze schnell zur Hand: Die DDR war ein autoritäres System, deswegen produzierte es autoritäre Charaktere (eine solche Position vertreten nicht wenige Sozialwissenschaftler); die wirtschaftliche Situation entspreche nicht dem westlichen Standard, weswegen Fremde als Sündenböcke herhalten müssen; Ostdeutsche seien es nicht gewohnt, mit Menschen anderer Nationalität umzugehen usw. usw. Diese Liste ließe sich fast endlos verlängern. Die meisten Erklärungsansätze enthalten einen wahren Kern, doch kaum jemand versucht, die Zusammenhänge näher zu beleuchten.

Häufig wurden bisher gewonnene Erklärungsansätze aus der alten Bundesrepublik auf Ostdeutschland übertragen (ohne ausreichende Datenbasis), ab 1992 läßt sich auch eine Zunahme empirischer Studien nachweisen.(50) Bei diesen Studien handelt es sich um die später häufig hier zitierten (Stöss '90, Melzer '90 usw.), so daß sich eine Zusammenfassung hier erübrigt. Das Problem dieser Studien wurde bereits einleitend genannt: Das Forschungsdesign ist auf den Vergleich angelegt, so daß einige DDR-spezifische Ursachen des Rechtsradikalismus und der Fremdenfeindlichkeit nicht ausreichend thematisiert werden können.

Eine, aber nicht auf den Vergleich angelegte, Ausnahme bildet die empirische Untersuchung von Förster et al.(51) Selbst diese bleibt auf einem eher deskriptiven Niveau. Natürlich werden die erhobenen Daten interpretiert, dennoch bleiben viele Fragen offen. Verharmlosungen des Nationalsozialismus werden lediglich erklärt mit einer unzureichenden Aufarbeitung.(52) Beispielsweise wird auf das Geschichtsbild der DDR und seine Implikationen im Hinblick auf Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus nicht näher eingegangen. "Die meisten Studien zum Rechtsextremismus in der (ehemaligen) DDR verfahren deskriptiv".(53)

Förster et al. verorten die Ursache des Rechtsradikalismus in der Situation des Umbruchs. Sie gehen fälschlicherweise davon aus, daß Ältere in der DDR deutlich weniger rechtsradikal bzw. fremdenfeindlich eingestellt seien.(54) Sowohl das Faktum der applaudierenden Zuschauer in Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda als auch die empirischen Ergebnisse von Stöss und Silbermann/Hüsers stehen dem entgegen.

Silbermann/Hüsers thematisieren zwar Ost-West-Unterschiede, kommen aber zu dem Schluß, daß fremdenfeindliche Einstellungen nicht deutlich höher in Ostdeutschland vertreten sind. Ihren Ergebnissen zu Folge haben soziale Faktoren (z. B. Deprivation, Bildung usw.) einen zu geringen Einfluß, als daß sie die Einstellungen erklären könnten. Sie schlußfolgern, daß "nur das Vorhandensein einer ethnozentristisch-nationalistischen Grundhaltung deutlich signifikant mit der Stärke der gemessenen Fremdenfeindlichkeit korreliert."(55) Woher diese Grundhaltung kommt, erklären sie nicht.

Lediglich drei Untersuchungen neueren Datums versuchen, sich den spezifischen Ursachen fremdenfeindlicher und rechtsradikaler Einstellungen zu nähern: die Studien und Überlegungen von Thomas Lillig, Harry Waibel und Eva-Maria Elsner/Lothar Elsner.(56) Diese Autoren verfaßten die einzigen nennenswerten Monographien zu diesem Thema.

Lillig erhob keine neuen Daten. Er beschränkte sich bei der Sekundäranalyse auf sehr typische Themenbereiche: Einstellungen der Ostdeutschen zu "Wirtschaft und Gesellschaft", "Bürger und Staat" und "autoritäre Persönlichkeitsstrukturen". Das Forschungsdesign war angelegt, nach den zentralen westdeutschen Erklärungsansätzen zu suchen und nachzuforschen, auf welche Einstellungen diese bei den Ostdeutschen treffen. Lillig konnte seine Erklärungsansätze auf westdeutsche beschränken, weil es ihm darüber hinaus wichtig war, herauszufinden, welche Themen von rechtsextremen Parteien aufgegriffen und in welchem Umfang artikuliert werden.(57) Rechtsextreme Parteien waren jedoch bisher nur in Westdeutschland präsent, so daß nur Erklärungen zum westdeutschen Rechtsextremismus bzw. -radikalismus herangezogen werden konnten und brauchten, denn es gibt (noch) keine rechtsextreme bzw. -radikale Partei spezifisch für Ostdeutschland.

Trotzdem hat der Autor DDR-spezifische Ursachen zu stark vernachlässigt. Dies läßt sich nur teilweise mit seinem Erkenntnisinteresse erklären. Vielmehr scheinen hier wesentliche westdeutsche Erklärungsmuster einfach den neuen Bundesländern übergestülpt worden zu sein.

Die Studie von Eva-Maria und Lothar Elsner steht in typischer Tradition des Marxismus-Leninismus: Diese theoretische Untersuchung stellt zunächst die Frage nach DDR-spezifischen Ursachen der Fremdenfeindlichkeit.(58) Eine Antwort wird auch schnell gegeben: der Umgang der DDR mit Fremden, aber sofort wieder relativiert. Ursächlich nämlich sei die gegenwärtige Regierung und der Kapitalismus:

Angeblich sei es der Staat und die Unternehmer, die Druck auf Werktätige ausüben und Ausländer so zu Sündenböcken der bürgerlichen Gesellschaft machen. Die Verantwortlichen sitzen demzufolge in Bonn,(59) das Problem kann folgerichtig nur gelöst werden, "wenn die Herrschaft der Konservativen in der BRD beseitigt und eine entschiedene Demokratisierung von Staat und Gesellschaft durchgesetzt wird."(60) Entlarvend ist folgendes Zitat: "Hier geht die regierungsoffizielle Verbreitung großmachtchauvinistischer, auf die deutsche Vorherrschaft in Europa gerichteter Argumentationen einher mit dem Versuch, die sich zuspitzenden Krisenerscheinungen, die sich aus dem übereilten Anschluß der DDR an die BRD ergebenden vielfältigen und ungelösten Probleme sowie die trotz gegenteiliger Wahlversprechen betriebene Politik des Demokratie- und Sozialabbaus mit Hilfe einer bewußt geschürten Ausländerhetze zu überdecken."(61) Die Politik war und ist mit Sicherheit keine ausländerfreundliche, die Asylrechtsdebatte (die zwar notwendig war – und eigentlich noch ist –, aber in falscher Form und zum falschen Zeitpunkt geführt wurde) und die daraus erfolgte Änderung des Asylrechts sind unrühmliche Beispiele hierfür. Dennoch kann man von keiner "bewußt geschürten Hetze" und keinem neuen Chauvinismus sprechen. Ebensowenig kann von einem Demokratieabbau gesprochen werden. Eine solche Charakterisierung deutscher Politik nach 1990 ist maßlos überzogen. Als "Standardwerk", wie es der Text auf dem Buchrücken verspricht, ist diese Untersuchung gewiß nicht zu bezeichnen.

Alle Erklärungsansätze, die explizit die DDR kritisch betreffen, werden von den Autoren abgewertet oder sogar verneint. Die These z. B., der auch hier nachgegangen werden wird, daß alte Mentalitätsbestände aus dem Nationalsozialismus für gegenwärtige Einstellungsmuster noch wirksam sind, wird von den beiden Autoren verneint. Sie wird verneint mit dem Hinweis, daß mit der Beseitigung der "ökonomischen Grundlagen des Faschismus [...] die wesentlich konsequentere Verfolgung von Kriegs- und Naziverbrechern als im Westen [verbunden war] mit Diskussionen über die Mitschuld der Millionen Mitläufer und über die Politik und Ideologie des Faschismus."(62) Tatsächlich war der Nationalsozialismus öffentliches Thema (mehr als in der Bundesrepublik), offen und frei wurde in der DDR wohl kaum darüber diskutiert. Richtig ist auch, daß es zunächst eine stärkere juristische Verfolgung der Täter gegeben hat, hauptsächlich aber vor der Gründung der DDR in der SBZ, verbunden mit der völligen Umgestaltung des politischen und wirtschaftlichen Systems. Völlig falsch ist die Behauptung, daß es eine Diskussion über die Mitschuld gegeben habe.

Um Mißverständnisse hier zu vermeiden: Der Umgang der Bundesrepublik mit dem Nationalsozialismus soll keineswegs durch die Kritik aufgewertet werden. "Gewiß, man kann und muß auch der Bundesrepublik Versäumnisse und Verzögerungen im Umgang mit der NS-Vergangenheit vorhalten und speziell auch die westdeutsche Debatte über Schuld und Verantwortung kritisieren, – in der DDR gab es sie nicht oder erst sehr spät."(63)

Ebenso unkritisch gehen die Autoren mit der Ausländerpolitik in der DDR um: Geäußerte Kritik wird als undifferenziert bezeichnet, Einzelbeispiele positiver Ausländerintegration überbetont.(64)

Folgendes Fazit läßt sich hieraus ziehen: Sowohl west- als auch ostdeutsche Wissenschaftler sind teilweise noch alten Denkmustern verfallen.

Die Publikation von Harry Waibel schließlich zeichnet die verschiedenen rechtsradikalen und fremdenfeindlichen Ereignisse an Hand diverser Archivalien nach. Der Verfasser stellt deutlich dar, daß rechtsradikale Einstellungen nicht erst in den 80er Jahren entstanden sind, wie es die Jugendforschung immer wieder behauptet, sondern daß es eine Reihe "neofaschistischer" Vorkommnisse schon in der Frühzeit der DDR gab. Der Erklärungsansatz aber ist ein monokausaler: Die DDR war eine repressive und autoritäre Diktatur, so daß entsprechende Einstellungen entstehen konnten. Zwar wird noch zwischen einigen Aspekten differenziert, ursächlich aber sei das politisch autoritäre System innerhalb der historischen und politischen Bedingungen.

Ein neuer und häufig übersehener Forschungsstrang (in den hier zitierten Synopsen nicht erwähnt) ist ein primär psychoanalytischer, vertreten von Psychologen wie zum Beispiel Tilmann Moser oder Müller-Hohagen.(65) Diese gehen u. a. den Zusammenhängen von Nationalsozialismus und Rechtsradikalismus heute nach. Einen direkten Zusammenhang zwischen altem Nationalsozialismus und neuem Rechtsradikalismus gibt es nicht, d. h. daß die überwiegende Mehrheit der Täter nicht direkt mit alten Mentalitätsbeständen in der Familie aufgewachsen ist. Es gibt also keine geradlinigen Kontinuitätslinien zwischen den Generationen. Seit Mitte/Ende der 80er Jahre allerdings gibt es einen psychoanalytischen Forschungsstrang, der sich mit den Nachwirkungen des Nationalsozialismus in den Folgegenerationen der sg. "Täter-Generation" beschäftigt. Einige dieser Erklärungsansätze sind auch für die DDR (trotz der unterschiedlichen Sozialisationsbedingungen) relevant. Grundlage ist die Beobachtung, daß viele Rechtsradikale schlecht über ihr Elternhaus sprechen.(66) Moser führt dies auf die Nachwirkungen des Nationalsozialismus zurück: Zunächst sind es die verschiedenen Gewalterfahrungen, die man während des Nationalsozialismus machte und unmittelbar danach (Flüchtlinge und Vertriebene, Kriegserfahrungen usw.). Man hat über die gemachten Erfahrungen nicht gesprochen, sie wurden nicht aufgearbeitet. Diese unbewältigten Gewalterfahrungen wurden zumindest teilweise tradiert ebenso wie ideologische Bruchstücke. Dies hat Konsequenzen für die Sozialisation der nachfolgenden Generationen: "[D]ie Schicht der neuen demokratischen Erziehung schob sich wie frische geologische Sedimente über das Unbewältigte, erlaubte nicht Transformierung, individuelle Aneignung, Betrachtung, langsame Integration."(67) Die Kinder sind dann keine Mitglieder einer kommunikativen Einheit, so daß sie sich von ihren Eltern entfremden.

Die Jugendlichen kompensieren ihre mangelhaften Beziehungen zum Elternhaus durch andere Gruppen. Die Problematik macht sich nicht deutlich an der Fortexistenz der Ideologie, "sondern als Erbschaft verbogener Beziehungsformen."(68) Das aber kann wiederum zu rechtsradikalen Orientierungen führen, indem beispielsweise versucht wird, in rechtsradikalen Gruppierungen diese verbogenen Beziehungsformen zu kompensieren. "Die Leere (oder Langeweile oder Hoffnungslosigkeit) ist ein so bedrohliches Gefühl, daß sie um jeden Preis überdeckt werden muß: mit Fressen, Saufen, Fixen, Spielen, Klauen, Sexualität, Konsum, Fernsehen, Rasen, Gefahr, Gewalt – also mit Mitteln, die als Instant-Medikamente einsetzbar sind."(69) Oder eben mit Gruppierungen, die diese Leere ausgleichen. In diesem Sinn wiederholt sich Geschichte eben doch, nicht die Geschichte selbst, aber dessen Struktur: "Es droht nicht die direkte Wiederholung, sondern eher stille und unerkannte Deformation, so wie auch die ausländerfeindlichen Taten der rechtsradikalen Jugendlichen nicht 'Wiederholungen' sind, sondern Produkte aktueller Not und bis in die dritte Generation weitergeschleppte NS- und Kriegsrelikte."(70)

Moser zeigt seine Thesen empirisch an einigen Fällen aus seiner Praxis. Das Problem des nicht organisch gewachsenen neuen politischen Systems (die Demokratie der Bundesrepublik) zeigt sich aber auch in der DDR: Dort hat sich die neue Ideologie ebenfalls nur "zwischengeschoben", wie noch zu zeigen sein wird, und zwar mit gravierenderen Auswirkungen als in der alten Bundesrepublik.

Nur Christel Hopf et al. haben den Aspekt der defizitären Beziehungen rechtsradikaler Jugendlicher zu ihren Eltern aufgegriffen und untersucht, leider nur bei westdeutschen männlichen Jugendlichen.(71) Großes Manko dieser Untersuchung: Die Eltern wurden nicht einbezogen! Deswegen gibt es nur einseitige Hinweise auf die Sozialisation. Die Thesen Mosers nimmt sie überhaupt nicht auf. Aber auch sie zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen entfremdeten Mutter-Kind-Beziehungen und autoritären Einstellungen.

Es gibt also keine Untersuchungen ohne Defizite, bei einer solch komplexen Thematik ist dies ohnehin unmöglich. Generell aber wurde bisher der historische Nationalsozialismus und seine Auswirkungen von den Untersuchungen völlig unzureichend aufgegriffen: "Auch darüber, welche Folgewirkungen die vierzigjährige Blockkonfrontation der beiden deutschen Staaten und die davon geprägte unterschiedliche Aufarbeitung der gemeinsamen NS-Vergangenheit auf die heutigen Entwicklungen des vereinten Deutschland hat, besteht noch Forschungsbedarf."(72)

(45) Stöss, Wolfgang: Forschungs- und Erklärungsansätze – ein Überblick, in: Kowalsky, Wolfgang/Schroeder, Wolfgang (Hrsg.): a. a. O., S. 23-66, hier S. 23.

(46) Zur Begriffsklärung und -verwendung hier vgl. das nächste Kapitel.

(47) Vgl. die Zusammenstellungen von Stöss, Wolfgang: a. a. O., S. 23-66; Wahl, Klaus: Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Gewalt. Eine Synopse wissenschaftlicher Untersuchungen und Erklärungsansätze, in: Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.): Gewalt gegen Fremde. Rechtsradikale, Skinheads und Mitläufer, München 2. aktual. u. erw. Auflage 1995, S. 11-74; Lynen von Berg, Heinz: Rechtsextremismus in Ostdeutschland seit der Wende, in: Kowalsky, Wolfgang/Schroeder, Wolfgang (Hrsg.): a. a. O., S. 103-126, für den Forschungsüberblick S. 104-109; jüngst erschienen und ausführlicher: Butterwegge, Christoph: Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt. Erklärungsmodelle in der Diskussion, Darmstadt 1996, für Ostdeutschland die S. 42-63 und Falter, Jürgen W./Jaschke, Hans-Gerd/Winkler, Jürgen R.: a. a. O., S. 9-21.

(48) Sinus-Institut (Hrsg.): 5 Millionen Deutsche: "Wir sollten wieder einen Führer haben...". Die SINUS-Studie über rechtsextreme Einstellungen bei den Deutschen, Reinbek b. Hamburg 1981. Zuvor (1980) wurde noch veröffentlicht: Panahi, Badi: Vorurteile. Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus... in der Bundesrepublik heute. Eine empirische Untersuchung, Frankfurt a. Main 1980. Diesem Autor zu Folge gab es 1961/62 eine repräsentative Untersuchung in Deutschland unter der Schirmherrschaft der UNESCO.

(49) Silbermann, Alphons/Hüsers, Francis: a. a. O. und Stöss '90.

(50) Vgl. Lynen von Berg, Heinz: a. a. O., S. 104.

(51) Förster, Peter/Friedrich, Walter/Müller, Harry/Schubarth, Wilfried: Jugend Ost: Zwischen Hoffnung und Gewalt, Opladen 1993.

(52) Vgl. ebd., S. 117.

(53) Butterwegge, Christoph: a. a. O., S. 44.

(54) Vgl. Förster, Peter/Friedrich, Walter/Müller, Harry/Schubarth, Wilfried: a. a. O., S. 32.

(55) Ebd., S. 99.

(56) Lillig, Thomas: Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern. Erklärungsansätze, Einstellungspotentiale und organisatorische Strukturen (Schriftenreihe der Forschungsgruppe Deutschland Bd.1), Mainz 1994; Elsner, Eva-Maria und Lothar: Zwischen Nationalismus und Internationalismus. Über Ausländer und Ausländerpolitik in der DDR 1949-1990. Darstellung und Dokumente, Rostock 1994 und Waibel, Harry: Rechtsextremismus in der DDR bis 1989 (PapyRossa-Hochschulschriften 11), Köln 1996.

(57) Vgl. Lillig, Thomas: a. a. O., S. 22f.

(58) Vgl. Elsner, Eva-Maria/Elsner, Lothar: a. a. O., S. 9.

(59) Vgl. ebd., S. 6. Entlastend muß aber betont werden, daß die Ausländerpolitik, insbesondere natürlich die Änderung des Grundrechts auf Asyl und die damit verbundene Debatte, verstärkend auf fremdenfeindliche Tendenzen wirken.

(60) Ebd., S. 70.

(61) Ebd., S. 7.

(62) Ebd., S. 66.

(63) Reichel, Peter: Politik mit der Erinnerung. Gedächtnisorte im Streit um die nationalsozialistische Vergangenheit, München/Wien 1995, S. 37.

(64) Vgl. Elsner, Eva-Maria und Lothar: a. a. O., S. 60.

(65) Neuere Literatur ist zum Beispiel Moser, Tilmann: Politik und seelischer Untergrund, Frankfurt a. Main 1993; ders.: Dämonische Figuren. Die Wiederkehr des Dritten Reiches in der Psychotherapie, Frankfurt a. Main 1996; Müller-Hohagen, Jürgen: Geschichte in uns. Psychogramme aus dem Alltag, München 1994; Eckstaedt, Anita: Nationalsozialismus in der "zweiten Generation". Psychoanalyse von Hörigkeitsverhältnissen, Frankfurt a. Main 1992; allgemeiner (Politische Kultur) Bude, Heinz: Bilanz der Nachfolge. Die Bundesrepublik und der Nationalsozialismus, Frankfurt a. Main 1992; Heimannsberg, Barbara/Schmidt, Christoph J. (Hrsg.): Das kollektive Schweigen. Nationalsozialistische Vergangenheit und gebrochene Identität in der Psychotherapie, 2. erw. Neuausgabe, Köln 1992; Hauer, Nadine: Die Mitläufer oder die Unfähigkeit zu fragen. Auswirkungen des Nationalsozialismus für die Demokratie von heute, Opladen 1994.

(66) Ebenso Greiffenhagen, Martin und Sylvia: a. a. O., S. 148.

(67) Moser, Tilmann: Politik und seelischer Untergrund, Frankfurt a. Main 1993, S. 145. Vgl. ausführlich die Seiten 143-156.

(68) Ebd., S. 37.

(69) ders.: Die Enkel der Nazi-Zeit, in: Die Woche vom 24. 6. 1993, S. 27.

(70) ders.: Politik und seelischer Untergrund, Frankfurt a. Main 1993, S.64.

(71) Vgl. Hopf, Christel/Rieker, Peter/Sanden-Marcus, Martina/Schmidt, Christiane: Familie und Rechtsextremismus. Familiale Sozialisation und rechtsextreme Orientierungen junger Männer, Weinheim/München 1995.

(72) Lynen von Berg, Heinz: a. a. O., S. 108f.