die Fürstenkapelle der Medici
Die Medici-Kapelle wird auch häufig als "Fürstenkapelle" bezeichnet. Diese Namensgebung kommt nicht von ungefähr, denn hier liegen die Medicis begraben, die einen Herzogstitel inne hatten, sie den offiziellen Titel "Großherzog" trugen.
Einerseits handelt es sich um einen Zentralkirchenbau, das sich auf den Chorraum der Basilika stützt, andererseits aber auch wieder vollkommen eigenständig hinter dem Altar und sich entsprechend ähnlich wie die Kuppel des Doms vom Stadtbild abhebt. Die Selbständigkeit wird durch die Oktagonalform hervorgehoben.
Die ebenfalls rote Kuppel nimmt ausdrücklich Bezug zur Domkuppel. Die Großherzöge wollten auch ein nach Außen deutlich sichtbares Zeichen ihrer Herrschaft setzen, entworfen wurde die Kapelle von Giovanni di Medici, selbst Architekt.
1602 wurde der Wettbewerb ausgeschrieben, das Modell wurde nie vollständig verwirklicht. So fehlt bis heute die Laterne, den Entwürfen von Buontalenti und Silvani zog man dem von Matteo Nigetti vor, der die Bauarbeiten bis 1650 leitete. Die Arbeiten dauerten aber bis 1737, die letzte Medici, Anna Maria Ludovica de Medici, sorgte dafür, dass die Bauarbeiten beschleunigt wurden. Dennoch wurden weder die Laterne noch die Gewölberippen ausgeführt. Einige Details wie zum Beispiel die Wände des Altars hatte man erst kurz nach dem Zweiten Weltkrieg vollendet, der Fußboden wurde erst 1962 vollendet.
Das Deckengemälde der Kuppel wurde in den Jahren von 1828 bis 1837 von Pietro Benvenuti geschaffen, es zeigt Szenen aus dem Alten und Neuem Testament.
In der Sockelzone der Kuppel wurden die 16 Wappen der wichtigsten toskanische Städte dargestellt, alle waren damals Bischofssitze, alle zusammen symbolisieren die Völker der Toskana. Nur Lucca als damalige selbständige Republik fehlt.
Über den Sarkophagen sollten sich Skulpturen der Verstorbenen befinden, es kamen aber nur zwei zur Ausführung, die von Cosimo II. und von Ferdinand I.